Das Dialogforum Mannheim–Karlsruhe hat sich auf Einladung der Deutschen Bahn am 15. März 2021 zu seiner zweiten Sitzung getroffen. Pandemiebedingt fand die Sitzung online statt. Die Mitglieder des Dialogforums stimmten einvernehmlich einem gemeinsamen Selbstverständnis zu, welches die Zielsetzung, die Zusammensetzung und die zukünftige Arbeitsweise des Dialogforums festlegt. Zentrale planerische Themen der Sitzung waren die Raumwiderstandsanalyse und daraus abgeleitete Grobkorridore für einen möglichen Linienverlauf der Neubau-/Ausbaustrecke Mannheim–Karlsruhe. Im Rahmen der Raumwiderstandsanalyse bewerten und kategorisieren die von der Deutschen Bahn beauftragten Planer mögliche Konflikte, Schutzgüter oder sonstige Betroffenheiten im Raum. Je höher diese entsprechend der Definition eingeordnet werden, desto größer sind mögliche Raumwiderstände. Die Planer stellten dem Forum den aktuellen Stand der Raumwiderstandsanalyse vor, die im Suchraum des Bahnprojekts durchgeführt wurde. Der Suchraum erstreckt sich von Mannheim im Norden über die gesamte Rheinebene bis nach Karlsruhe im Süden und wird östlich und westlich durch die Höhen des Kraichgaus und des Pfälzerwaldes begrenzt. Einbezogen wurden sowohl raumordnerische Kriterien, u. a. zum Schutzgut Mensch, wie auch Umwelt-Kriterien. Zentrales Ergebnis ist, dass fast im gesamten Suchraum zumindest „hohe“ Raumwiderstände vorliegen, in vielen Bereichen wurden auch „sehr hohe“ und „außerordentlich hohe“ Raumwiderstände identifiziert. Der Kriterienkatalog der Raumwiderstände steht auch auf der Website des Bahnprojekts unter www.mannheim-karlsruhe.de zum Download zur Verfügung. Auf Basis der Raumwiderstandsanalyse hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit den Planern Grobkorridore innerhalb des Suchraums entwickelt. Dabei wurden Räume ausgewiesen, in denen im Verhältnis möglichst niedrige Raumwiderstände vorliegen. Bestehende übergeordnete Verkehrsinfrastrukturen (Autobahnen, mehrstreifige Bundesstraßen sowie Bestandsstrecken der Bahn) wurden im Hinblick auf die Prüfung von Bündelungs- und Ausbauoptionen mit in das System der Grobkorridore aufgenommen. Innerhalb der Grobkorridore werden nun im nächsten Planungsschritt weitere Detailprüfungen durchgeführt und sogenannte Trassenkorridore entwickelt, in denen eine Linienführung grundsätzlich technisch machbar ist. Ziel des Planungsprozesses ist es, eine möglichst raum- und umweltverträgliche Variante zu finden, die die Planungsziele erfüllt. Im Dialogforum wurden erste offene Fragen der Mitglieder zu dem vorgestellten Planungsstand geklärt und Hinweise durch die Deutsche Bahn aufgenommen. Die Teilnehmenden unterstrichen dabei die hohe Bedeutung des Schutzgutes Mensch sowie des Schutzgutes Natur und Umwelt in der Trassenfindung. Ein Themenworkshop für die Mitglieder des Dialogforums zur Vertiefung der vorgestellten Themen wird am 23. März 2021 stattfinden. Die nächste Sitzung des Dialogforums ist für Juni 2021 geplant.
15. März 2021
Im Auftrag des Dialogforums Mannheim– Karlsruhe
Moderator Ralf Eggert Kontakt: 06251/8263-134‚ ralf.eggert@ifok.de
Presseinformation des Dialogforums Mannheim–Karlsruhe
Über das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe und sein Dialogforum
Das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe ist Bestandteil des Bundesschienenwegeausbaugesetzes, um zwischen den beiden badischen Metropolen den Lückenschluss für mehr Kapazität im Bahnverkehr auf der Strecke Frankfurt–Basel zu schaffen. Im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung für das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe repräsentiert das Dialogforum Mannheim–Karlsruhe die Interessen verschiedener Akteure, die sich an die Planung des Bahnprojekts richten. Alle Sichtweisen werden an einen Tisch gebracht. Im Mittelpunkt der Arbeit des Dialogforums stehen das Gespräch, die Darlegung von Fakten und die Klärung von offenen Fragen aus erster Hand. Die Deutsche Bahn erläutert die Eckpunkte der Planung und den Projektfortschritt. Einzelne Fachthemen werden bei Bedarf in Workshops vertieft. Durch die intensive Arbeit im Dialogforum wird die Trassensuche transparent und nachvollziehbar. Das Forum fungiert als Beratungsgremium, in dem Fakten aufgearbeitet und Empfehlungen ausgesprochen werden können. Es ergänzt die gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren. Alle Anmerkungen werden von der Deutschen Bahn aufgenommen und – so weit möglich – in die Planung einbezogen. Die Treffen des Dialogforums finden regelmäßig statt und werden durch eine externe Moderation geleitet. Die Ergebnisse werden transparent dokumentiert und auf der Projektwebsite zur Verfügung gestellt. Alle Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter: www.mannheim-karlsruhe.de.